
Wer regelmäßig Instagram-Beiträge bewirbt, kennt die schnelle Möglichkeit, Anzeigen direkt aus der Instagram-App heraus zu erstellen. Besonders bequem ist das für Nutzerinnen und Nutzer eines iPhones – ein paar Klicks, Zielgruppe auswählen, Budget eingeben, fertig. Doch genau hier liegt ein oft übersehener Kostenfaktor verborgen: Wer Instagram Werbung über ein iPhone in der App bucht, zahlt deutlich mehr – nicht an Meta, sondern an Apple.
In diesem Beitrag erfährst du, warum Instagram Werbung am iPhone teurer ist, wie die versteckten Kosten entstehen, wie du sie vermeidest und was das für dein Werbebudget bedeutet. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Alternativen und klären, warum Meta und Apple unterschiedliche Interessen verfolgen.
Wenn du auf deinem iPhone einen Beitrag über Instagram bewirbst, wird dieser Vorgang von Apple als sogenannter In-App-Kauf behandelt. Dabei gelten für digitale Inhalte und Dienstleistungen – wozu auch Werbung zählt – die Standardrichtlinien des Apple App Stores. Und diese sehen eine Provision in Höhe von bis zu 30 Prozent vor. Das bedeutet konkret: Von dem Betrag, den du ausgibst, zieht Apple automatisch einen Anteil ab, bevor das restliche Budget an Meta weitergeleitet wird.
Ein Beispiel:
Dir als Werbetreibenden fällt das in der Regel nicht sofort auf, da die App den Endpreis bereits anpasst. Der Eindruck entsteht, dass dein gesamtes Budget in die Werbung fließt. In Wahrheit fließt ein erheblicher Teil in die Infrastruktur von Apple – ohne direkten Mehrwert für deine Kampagne.
Android-Nutzer sind hiervon nicht betroffen, da Google zwar ebenfalls eine Gebühr für In-App-Käufe erhebt, Meta jedoch die Abrechnung von Werbeanzeigen über die Android-Version der Instagram-App nicht als In-App-Kauf behandelt. Auf iPhones hingegen wird jeder Kauf, der innerhalb einer App erfolgt, von Apple als App-Store-Transaktion betrachtet. Dieses Vorgehen betrifft nicht nur Instagram, sondern auch andere Plattformen wie TikTok, X (ehemals Twitter) oder sogar LinkedIn, sofern dort bezahlte Funktionen angeboten werden.
Apple selbst argumentiert, dass diese Regelung notwendig sei, um die Plattform, Zahlungsabwicklung, Sicherheit und das App-Ökosystem zu finanzieren. Kritiker – darunter viele Entwickler und Unternehmen – werfen Apple jedoch vor, hierdurch künstliche Monopole aufzubauen und externe Zahlungswege systematisch auszuschließen.
Die gute Nachricht ist: Du kannst diese Zusatzkosten komplett umgehen, wenn du deine Instagram Werbung nicht direkt in der App, sondern über andere von Meta angebotene Tools schaltest. Diese Optionen stehen dir zur Verfügung:
Die Meta Business Suite ist das zentrale Verwaltungstool für Facebook- und Instagram-Seiten. Sie ermöglicht dir nicht nur das Planen und Veröffentlichen von Inhalten, sondern auch die vollständige Steuerung deiner Werbeanzeigen. Der große Vorteil: Wenn du über die Meta Business Suite auf einem Desktop oder im mobilen Browser Werbung buchst, läuft der Zahlungsvorgang außerhalb des App-Store-Systems von Apple. Du bezahlst also nur für die tatsächliche Werbeleistung – ohne zusätzliche Gebühren.
Der Meta Ads Manager ist ebenfalls eine leistungsstarke Plattform zur Schaltung von Werbung auf Facebook und Instagram. Er erlaubt dir detaillierte Einstellungen zu Zielgruppen, Budgets, Platzierungen und Werbezeitplänen. Auch hier gilt: Solange du den Ads Manager nicht innerhalb der iOS-Version der Instagram-App nutzt, sondern beispielsweise über einen Browser oder die eigene Ads Manager App, wird keine Apple-Provision fällig.
In vielen Fällen werden Instagram-Kampagnen mit begrenzten Mitteln durchgeführt – besonders bei Startups, Solo-Selbstständigen, kleinen Agenturen oder Content Creators. Wenn 30 Prozent des Budgets ohne direkte Wirkung verloren gehen, kann das entscheidende Auswirkungen auf den Erfolg der Kampagne haben.
Ein weiteres Problem: Die Preisanpassung erfolgt stillschweigend. Instagram weist nicht transparent darauf hin, dass bei iOS-Nutzung ein Teil des Budgets an Apple abgeführt wird. Wer sich darauf verlässt, dass der gesamte Betrag in Reichweite umgesetzt wird, erlebt womöglich eine deutlich geringere Leistung als erwartet.
Gerade bei regelmäßig geschalteter Werbung oder monatlichen Kampagnen addieren sich diese Verluste zu erheblichen Summen.
Meta hat ein klares Interesse daran, die Hürde für Werbung so gering wie möglich zu halten. Der Button „Beitrag bewerben“ direkt unter einem Post ist intuitiv, bequem und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer spontan Anzeigen buchen. Würde Meta dort transparent auf die Apple-Gebühren hinweisen, könnten viele Nutzer abspringen oder nach Alternativen suchen. Zwar ist die Kritik an Apples Richtlinien von Meta mehrfach öffentlich geäußert worden – im Alltag der Nutzer spielt das jedoch kaum eine Rolle, da der Hinweis auf die zusätzlichen Kosten fehlt.
Wer Instagram Werbung auf einem iPhone direkt in der App schaltet, zahlt im Regelfall deutlich mehr – ohne davon einen Vorteil zu haben. Bis zu 30 Prozent des Budgets fließen an Apple, ohne dass sich die Werbewirkung verbessert. Um dieses Problem zu umgehen, solltest du deine Werbung ausschließlich über die Meta Business Suite oder den Meta Ads Manager erstellen und verwalten.
So stellst du sicher, dass dein Budget vollständig für das eingesetzt wird, was du wirklich willst: Reichweite, Sichtbarkeit und messbare Ergebnisse.
Wenn du Instagram Werbung effizient und ohne versteckte Gebühren einsetzen willst, ist es entscheidend, den richtigen Buchungskanal zu wählen. Vor allem Nutzerinnen und Nutzer von Apple-Geräten sollten sich bewusst machen, dass die bequemste Lösung nicht immer die günstigste ist.
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